Seit Beginn des Bundesfreiwilligendienstes vor 10 Jahren waren bereits über 1.500 Menschen als Freiwillige in deutschen Jugendherbergen im Einsatz. Der BFD ist mittelweile eine Selbstverständlichkeit im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) geworden: Überall in Deutschland leisten engagierte Freiwillige Tag für Tag einen wichtigen Beitrag zur praktischen Umsetzung des Mottos des Verbandes: „Gemeinschaft erleben“. Sie sind in der Gästebetreuung, in der Haustechnik und im hauswirtschaftlichen Bereich im Einsatz.

Als ein Träger der Paritätischen Freiwilligendienste stellt das Deutsche Jugendherbergswerk im ganzen Bundesgebiet Einsatzstellen mit unterschiedlichster Ausrichtung zur Verfügung. Die Jugendherbergen des DJH bieten vielfältige Erfahrungsräume, in denen die Freiwilligen ihre persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern können. Für viele junge Menschen ist der Bundesfreiwilligendienst eine optimale Möglichkeit zur beruflichen Orientierung und Selbstfindung. Nicht selten können aus den Erfahrungen eines BFD wertvolle Mitarbeiter*innen für den Verband gewonnen werden. In den Jugendherbergen erwartet die Freiwilligen ein besonderes, abwechslungsreiches Aufgabenfeld – jedes Haus setzt in diesem Zusammenhang andere Schwerpunkte, abhängig von den Bedarfen und regionalen Rahmenbedingungen. Bundesweit sind über 130 Jugendherbergen als BFD-Einsatzstellen aktiv.

Im Bereich der Gästebetreuung unterstützen Bundesfreiwillige oftmals im Rezeptionsbereich, beispielsweise beim Check-In und Check-Out - oder im Bistro und der Cafeteria. Sie beraten Anfragende telefonisch oder per E-Mail. Abhängig von den Programmschwerpunkten einer Jugendherberge können Freiwillige bei der Vorbereitung und Durchführung der pädagogischen Programmangebote für die Gäste eingebunden werden. Zusammen mit den hauptamtlichen Kolleg*innen der Haustechnik übernehmen sie kleine Reparaturen und helfen bei der Instandhaltung von Einrichtungsgegenständen, bei Wartungs- und Tapezierarbeiten sowie der Pflege des Außenbereiches der Jugendherberge. Im hauswirtschaftlichen Bereich stehen Aufgaben wie die Bereitstellung der Essenportionen, die Essensausgabe und Rücknahme des Geschirrs, eine Mithilfe bei der Reinigung des Gebäudes im Aufenthalts-, Schlaf- und Sanitärbereich oder auch das Herrichten der Gästezimmer bzw. Tagungs- und Aufenthaltsräume für den Seminarbetrieb im Zentrum des BFD-Einsatzes.

Die Bundesfreiwilligen bei der Arbeit in der Küche einer Jugendherberge. Hier können Incoming-Freiwillige Rezepte ihrer Herkunftsländer in die Angebote des Speiseplans einbauen. © DJH

Der BFD in Jugendherbergen ist auch außergewöhnlich international: Weit mehr als ein Drittel der Freiwilligen kam (in Vor-Corona-Zeiten) durchschnittlich aus dem Ausland – aus insgesamt über 60 Staaten seit 2011. „Ein interkultureller Freiwilligendienst mit Vernetzung in alle Welt bedeutet für unsere Jugendherberge kreative, unerwartete Lösungsansätze und eine lebendige und frische Arbeitsatmosphäre mit neuen Impulsen“, berichtet ein Herbergsleiter. Für ihn und seine Kolleg*innen bieten insbesondere die Freiwilligen aus dem Ausland die Chance, durch ihren Dienst Prozesse der interkulturellen Öffnung in den eigenen Teams und der Gesellschaft zu fördern – sei es in der Großküche der Jugendherberge, oder im Kontakt mit den Gästen an der Rezeption.

Die Jugendherbergen achten darauf, die Freiwilligen mit Aufgaben zu betrauen, die dem Alter und den persönlichen Fähigkeiten entsprechen. Eine Fachkraft, in der Regel die Herbergsleitung, ist vor Ort verantwortlich für die Zuweisung des Aufgabenbereiches und die fachliche Anleitung, also die regelmäßige persönliche und fachliche Begleitung im Tätigkeitsbereich. Sie stellt die Einhaltung aller arbeitsrechtlichen und einsatzstellenspezifischen arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften sicher.

Wertvolle Unterstützung bei der Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes erhalten die Einsatzstellen durch das „Service-Center Freiwilligendienste in Jugendherbergen“ der Detmolder DJH-Hauptgeschäftsstelle. In allen Phasen, beginnend bei der Bewerbung und Erstellung der BFD-Vereinbarungen, über die Verwaltung und Organisation der gesetzlich vorgeschriebenen Seminartätigkeit bis hin zur Abrechnung und Unterlagenerstellung nach Dienstende steht das Service-Center den Jugendherbergen und Freiwilligen kompetent zur Seite. Pädagog*innen stehen als individuelle Ansprechpartner im Konfliktfall zur Verfügung, führen Telefonate, beraten online und besuchen die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen. Die verbandsintern organisierten BFD-Seminare werden durch pädagogisches Fachpersonal des DJH und Honorarkräfte eines langjährigen Bildungspartners durchgeführt. Diese Seminare stärken die Persönlichkeitsentwicklung der Freiwilligen, bieten ihnen soziale, interkulturelle und politische Bildungsimpulse und ermöglichen das Lernen von Beteiligung und Mitbestimmung. Ihre Standards und Inhalte sind in einem pädagogischen Rahmenkonzept zusammengefasst, welches in den letzten Monaten auch auf eine Corona-bedingte ausschließlich digitale Durchführung der Seminare angepasst wurde.

Alle Informationen rund um den Bundesfreiwilligendienst in den Jugendherbergen des DJH sind online verfügbar: www.jugendherberge.de/BFD


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Portrait von Gunnar Grüttner

Gunnar Grüttner

Gunnar Grüttner ist Teamleiter „Jugendstrategie“ beim DJH und in den Bereichen Verbandspolitik, Freiwilligendienste und Internationale Arbeit tätig.

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