Armut? Abschaffen! Unter diesem Motto haben sich Engagierte und Interessierte am 4. und 5. Mai online ausgetauscht, voneinander gelernt und Druck gemacht für Veränderung. Viele der Highlights können jetzt online nachgehört werden!
Am 4. und 5. Mai hat der Paritätische Gesamtverband zum zweiten Mal einen digitalen Aktionskongress gegen Armut veranstaltet. Mit dabei waren zahlreiche Initiativen und Organisationen aus der Sozialen Arbeit, Aktivist*innen sowie Menschen mit Armutserfahrung. Die zwei Kongress-Tage waren geprägt von spannenden und bewegenden Beiträgen und intensiven Diskussionen.
Alle Impulse, die im Livestream gezeigt wurden, sind bereits jetzt online auf www.aktionskongress.de abrufbar - für alle, die nicht teilnehmen konnten oder einen Impuls nochmal in Ruhe anschauen möchten.
Unter dem Titel “Neue Stimmen im Kampf gegen Armut und Ungleichheit” kamen #IchBinArmutsbetroffen-Initiatorin Anni W. und Marlene Engelhorn, Mitgründerin der Initiative taxmenow, ins Gespräch zu Ungleichheit, ungerechtfertigten Zuschreibungen und ihren Erfahrungen mit den Medien.
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, blickte in seinem Impuls “Armut auf Rekordniveau – Rückblick auf drei Jahre Krise” auf die von Pandemie und Inflation geprägten letzten Jahre zurück und unterstrich, warum es unbedingt zivilgesellschaftlichen Druck für Armutsbekämpfung braucht.
Den zweiten Tag eröffnete Joachim Rock, Abteilungsleiter für Sozial- und Europapolitik beim Paritätischen Gesamtverband, indem er das Bürgergeld und neue Wohngeld auf den Prüfstand stellte.
Jörg Schindler, Fachanwalt für Arbeitsrecht, unterstützt mit dem Verein Sanktionsfrei Betroffene rechtlich bei der Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Jobcentern.
In seinem Vortrag ging er darauf ein, welche Probleme es beim Bürgergeld gibt, die in der Praxis zu Problemen führen, und wo sich Betroffene mit Klagen gegen Behördenwillkür wehren können.
Hier kann der Vortrag vom 5. Mai nachgehört werden: www.aktionskongress.de
Auch beim Gespräch mit Sarah Lincoln, Juristin bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF), und Roland Rosenow, Referent für Migrationsrecht bei der Diakonie Deutschland, ging es um das Thema Recht und Armut.
Joachim Rock diskutierte mit ihnen über Möglichkeiten und Grenzen von Klagen bis vor das Bundesverfassungsgericht.
In den kommenden Tagen ergänzen wir nach und nach auch die Impulse, die nicht im Livestream geteilt wurden. Also: Vorbeischauen lohnt sich!
Lesen Sie auch das neue Digitalmagazin "Armut? Abschaffen!"
Die Zahlen sind erschreckend: Über 14 Millionen Menschen in Deutschland sind arm. Das hat die aktualisierte Fassung des Paritätischen Armutsberichts kürzlich herausgefunden. Das Problem steigert und verfestigt sich von Jahr zu Jahr.
Hier sammeln wir Geschichten von Menschen und Paritätischen Einrichtungen, die sich gegen Armut unterstützen und die jeden Tag helfen. Kinder, Jugendliche, Ältere, Migrant*innen, Frauen, Arbeitslose, Drogengebrauchende... Sie alle können betroffen sein. Armut ist eine heterogene Erscheinung und muss individuell bekämpft werden. Wie? Das haben wir gefragt. Herausgekommen sind spannende Reportagen und Interviews!
Aber auch Fachtexte versammelt unser Magazin. Was taugt das Wohngeld? Wie sind die Chancen ärmerer Menschen vor Gericht, wenn sie Leistungen einklagen müssen? Und welche Vorurteile begegnen Armutsbetroffenen? Darüber hinaus haben wir Stimmen aus der Zivilgesellschaft und von Fachpolitiker*innen im Bundestag gesammelt.
