Systemische Methoden und Ansätze sind in allen Fachbereichen der Sozialen Arbeit wichtige Instrumente in der Beratung von Klient*innen, Angehörigen und ein Mehrgewinn für eine erfolgreiche Team- und Personalführung. Sascha Oechsle, Geschäftsführer des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e. V., berichtet von seiner Weiterbildung in systemischer Beratung.

Die „Möglichkeit immer wieder persönliche und berufliche Fragestellung in ein professionelles Beratungssetting einzubringen“ hat Sascha Oechlse sehr bereichert und seine Arbeit erleichtert. Sasche Oechle ist seit März 2020 Geschäftsführer des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e. V. und hat die von der dgssa zertifizierte Weiterbildung Systemischen Beratung in der sozialen Arbeit absolviert.

 

Was war Ihre Motivation die Fortbildung „Systemische Beratung in der Sozialen Arbeit“ zu besuchen?

Die Fortbildung zum Systemischen Berater hatte ich schon lange vorgehabt, aber aus zeitlichen und auch finanziellen Gründen immer wieder aufgeschoben. Nach über 20 Jahren Tätigkeit in der Sozialen Arbeit hatte ich nun aber das Gefühl festzustecken und sowohl fachlich als auch persönlich dringend neue Impulse zu benötigen.

 

Was haben Sie mitgenommen? Inwiefern profitieren Sie in Ihrem Arbeitsalltag von der Fortbildung?

Neben mehreren Koffern voll methodischen Wissens war es die systemische Grundhaltung, die - beginnend nahezu unmittelbar nach den ersten Präsenzveranstaltungen – dafür sorgte, dass ich meinen Blickwinkel hinterfragte und veränderte.

Meine professionelle Haltung blieb in einigen Bereichen gleich, während sie sich in anderen veränderte. So achtete ich beispielweise mehr darauf, welche Rolle im Klientensystem ich innehatte und ob ich sie verändern wollte.

Mir fiel meine Arbeit generell leichter – ich sah Dinge weniger verbissen. Ich profitierte ganz konkret von Methoden zur Auftragsklärung und von der Möglichkeit, konkrete berufliche Fragestellung in der Fortbildungs-Gruppe und in meiner Intervisionsgruppe einbringen zu können. In einem Fall, in dem ich mir trotz mehrerer Beratungsgespräche nicht sicher war, welchen Auftrag ich hatte, brachten die neu erlernten Methoden und deren Anwendung in der Gruppe schließlich den „Durchbruch“. Auch zu meiner Entscheidung, mich beruflich zu verändern, hat die Fortbildung beigetragen.

 

Was würden Sie Leuten mitgeben, die sich für diese Fortbildung interessieren?

Auf jeden Fall machen! Die Fortbildung ist ihr Geld definitiv wert. Wo sonst hat man die Möglichkeit immer wieder persönliche und berufliche Fragestellung in ein professionelles Beratungssetting einzubringen und dabei auch noch die eigenen Beratungskompetenzen zu verbessern? Die kompetenten Referentinnen und Referenten und die Möglichkeit in der Gruppe neue Impulse zu bekommen waren für mich überzeugend – ich würde es jederzeit wieder tun.


Zur Person

Sascha Oechsle ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Seit März 2020 ist er Geschäftsführer des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e. V.. Während seines Studiums der Sozialen Arbeit an der HfS Esslingen und auch direkt danach, hat er insgesamt zehn Jahre in der Jugendhilfe hauptsächlich im stationären Bereich gearbeitet. Danach folgten weitere elf Jahre in der Freien Straffälligenhilfe, wo er sich um die berufliche Wiedereingliederung straffälliger Menschen und als psychosozialer Prozessbegleiter, um die Belange von Opferzeug*innen vor, während und nach einem Gerichtsverfahren gekümmert hat.


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Portrait von Nadja Masri

Nadja Masri

Nadja Masri ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Paritätischen Akademie Süd gGmbH zuständig.

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