Der Angriffskrieg auf die Ukraine durch Russland jährt sich zum zweiten Mal. Seit Beginn helfen Paritätische Mitgliedsorganisationen und die Aktion Deutschland Hilft vor Ort.

Ein Camp in Moldawien für 1000 Personen aus der Ukraine, errichtet von der Paritätischen Mitgliedsorganisation Kinderhilfswerk Stifung Global Care. © Aktion Deutschland Hilft

Seit nunmehr 24 Monaten tobt unvermindert der Krieg in der Ukraine. Genaue Opferzahlen, die der russische Angriff bisher gekostet hat, liegen nicht vor. Die Vereinten Nationen gehen von fast 10.000 Zivilist*innen aus, die seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine ihr Leben verloren haben. Über 18.000 Zivilist*innen haben Verletzungen erlitten. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein. Zudem befinden sich viele Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine auf der Flucht. Es sind überwiegend Frauen und Kinder, die flüchten und Schutz und Zuflucht, vor allem in den Anrainerstaaten, aber auch in Deutschland suchen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) geht aktuell von über 6,4 Millionen Menschen aus, die seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflüchtet sind. Mehr als 5,9 Millionen Menschen sind dabei in verschiedene Länder innerhalb Europas geflüchtet, davon ca. 2 Millionen Menschen in die direkten Nachbarstaaten der Ukraine, mehr als 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland.

Rund 3,7 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht, um den Angriffen durch die russische Armee sowie katastrophalen Versorgungsengpässen entgehen zu können. Das Amt des Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) geht aktuell von 14,6 Millionen Menschen in der Ukraine aus, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.

Es sind Organisationen, wie Aktion Deutschland Hilft, die seit Kriegsbeginn - und damit seit mehr als 700 Tagen - Spenden einwerben, um die dringend benötigte Hilfe für die Menschen in und außerhalb der Ukraine zu ermöglichen. Und es sind Verbände und Organisationen, wie der Paritätische Gesamtverband mit seinen Landesverbänden und überregionalen Mitgliedsorganisationen sowie den ihm angeschlossen Hilfsorganisationen, die sich unermüdlich in Deutschland und vor Ort engagieren, Menschlichkeit zeigen und Solidarität zu leben.

 

Im Inland engagieren sich die Vereine, Träger und Hilfsorganisationen mit ihren vielfältigen Projekten für die Geflüchteten. Ob bei der Unterbringung, der Verpflegung, der psychosozialen und rechtlichen Beratung sowie bei der Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, sie tragen dazu bei, dass den Menschen in Deutschland ein sicheres Ankommen ermöglicht wird und sie einen möglichst schnellen Zugang zu unterstützenden Angeboten erhalten. Sind die ersten Hürden nach dem Ankommen genommen, gilt es, die Menschen mit dem Bildungs- und Gesundheitssystem vertraut zu machen, ihnen den Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erleichtern und damit neue Perspektiven zu eröffnen. Eine wichtige Ressource ist hierbei auch das bürgerschaftliche Engagement. Das anhaltend hohe Engagement der Menschen in den Ländern und Kommunen stärkt dabei nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern bietet den Geflüchteten auch Raum und Gelegenheit sich zu engagieren. Diese vielen Angebote werden über Projekte der Paritätischen Landesverbände und deren Mitgliedsorganisationen sowie den, unter dem Dach des Paritätischen, organisierten Hilfsorganisationen aufgelegt und durchgeführt.

Neun der zehn Organisationen, die der Paritätische Gesamtverband im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ vertritt, leisten humanitäre Hilfe sowohl in der Ukraine, als auch in den Anrainerstaaten und in Deutschland. Dabei waren einige der Organisationen bereits vor dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine im Land tätig und konnten ihre Aktivitäten an die aktuelle Situation anpassen.

Neben der Verteilung von lebensnotwendigen Hilfsgütern wie Nahrungsmittel, Kleidung, Hygieneartikel und Medikamente, sowie der Sicherung des Zugangs zu Wasser- und Sanitäranlagen, leisten die paritätischen Hilfsorganisationen weitere wichtige Arbeit:

Der Bundesverband Rettungshunde lädt Hilfsgüter für die Urkainer*innen in Polen aus. © Aktion Deutschland Hilft

So klärt beispielsweise Handicap International Kinder und Heimkehrer in Schulen über Sprengfallen, Minen und explosive Kriegsreste auf, um so die Gefahr von Todesfällen und Verletzungen in den oft verminten und von Blindgängern getroffenen Städten und Dörfern zu reduzieren (mehr zu den Hilfsprojekten von Handicap International).

Das Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care implementiert wichtige Programme unter anderen zu psychosozialer Unterstützung für unmittelbar vom Krieg Betroffene, insbesondere für Kinder und Frauen. Durch verschiedene Gruppen- und Einzelangebote werden Stress und mentale Belastungen direkt bekämpft, damit dauerhafte Erkrankungen vermieden oder bewältigt werden können (mehr zu den Hilfsprojekten von Global Care).

Die Menschen in der Ukraine, die Geflüchteten in den Anrainerstaaten und die Heimkehrer*innen werden noch auf unabsehbare Zeit auf humanitäre Unterstützung angewiesen sein. Die Organisationen von Aktion Deutschland Hilft und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes werden ihre Unterstützung aufrechterhalten, um einen Beitrag zu leisten, damit sich für die vom Krieg betroffenen Frauen, Männern und Kindern wieder Hoffnung und Perspektiven, über den Krieg hinaus, bieten können.

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