Pflegekräfte werden händeringend gesucht. Ausländische und migrantische Pfleger*innen könnten viele freie Stellen besetzen. Was dafür benötigt wird, beschreibt Dirk Driewer, Integrationsbeauftragter der Sozialstiftung Köpenick.

Die Arbeitswelt wird immer internationaler – Menschen aus Europa und der ganzen Welt leben und arbeiten in Deutschland. In 2021 arbeiteten insgesamt 4,5 Millionen (von insgesamt 33,8 Millionen) ausländische Beschäftigte in Deutschland (Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Auf die Pflege entfallen 16,3 % Personen mit internationaler Herkunft (Quelle: Bundesagentur für Arbeit).

Doch wie gelingt eine Integration von internationalen Beschäftigten in der Altenpflege? Was können Kolleg*innen dafür tun?

© Sozialstiftung Köpenick

Zur erfolgreichen Integration ausländischer Kolleg*innen wird nicht nur ein guter Start mit einer guten Einarbeitung benötigt, sondern eine fortlaufende Unterstützung der Beteiligten. Häufig sind die Erwartungen des bestehenden Teams an das neue Teammitglied sehr hoch, weil eine tatkräftige Unterstützung gewünscht wird. Im Alltag sorgen aber mangelhafte Sprachkenntnisse, Kulturunterschiede und Zeitmangel in der Pflege für Enttäuschung. Hier ist es besonders wichtig, nicht nur für das neue Teammitglied eine Unterstützung zur Verfügung zu stellen, sondern auch einen Ansprechpartner für das gesamte Team anzubieten.

Der oder die Integrationsbeauftragte nimmt hier eine zentrale Rolle ein: Er bespricht weiteren Schulungsbedarf wie z.B. Sprachkurse mit den Teams in den Wohnbereichen, bietet Gesprächsrunden und gegebenenfalls Mediation an.

Dirk Driewer © Sozialstiftung Köpenick

Außerdem unterstützt er das bestehende Team darin, Wege zu finden, wie das Team die neuen Kolleg*innen unterstützen können, z.B. wie Prozesse am besten erklärt werden, wie die Einarbeitung gelingt und was für alle eine Erleichterung darstellen könnte. Jede Situation ist anders und so gibt es auch sehr individuelle Lösungen.

Neben Neugier auf den neuen internationalen Kollegen, sollte es ein oder besser zwei Mentoren geben, die sich gemeinsam um die Einarbeitung kümmern und die Entwicklung der internationalen Person fördern. So wird sichergestellt, dass es eine fachliche Begleitung direkt am Einsatzort gibt.

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Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem aktuellen Verbandsmagazin zum Thema: Pflege. 2021 waren knapp fünf Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft wird diese Zahl immer weiter zunehmen. Das stellt die gesamte Gesellschaft vor Herausforderungen. Es fehlt an Personal, an Geld und an barrierefreien Wohnungen und auch die Folgen der Corona-Krise sind immer noch spürbar.

Als Paritätischer Gesamtverband vertreten wir zahlreiche Einrichtungen, in denen jeden Tag mit Professionalität, Liebe und Aufopferung Menschen gepflegt werden. Pflege ist mehr als waschen und füttern. Es bedeutet, sich um jemanden zu kümmern, ihm oder ihr Sicherheit zu geben und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Und manchmal auch einfach menschliche Nähe zu geben.

In diesem Magazin schauen wir auf die Vielfalt der Pflege, denn kein "Pflegefall" ist wie der andere. Dazu schauen wir, welche Alternativen es zur klassischen Heimpflege gibt, wie Senior*innen in Einrichtungen vor Hitze besser geschützt werden können und wie respektvolle Pflege stigmatisierter Menschen funktioniert. Außerdem fragen wir, wie Migrant*innen der Pflegeberuf attraktiv gemacht werden kann und wie die Digitalisierung im Pflegealltag helfen kann. Und wir sagen, warum wir als Paritätischer für die Pflegevollversicherung sind und was das ist.

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