Die ijgd organisieren seit 1949 Freiwilligendienste. Sie sind ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein der internationalen Jugendarbeit, anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und eine der größten und ältesten Workcamp-Organisationen in Deutschland. Jedes Jahr begleiten sie rund 5.000 junge Menschen in unterschiedlichsten Diensten im In- und Ausland. Dabei haben diese die Möglichkeit, kreativ zu sein, solidarisch zu handeln, Eigenverantwortung zu übernehmen und ihre eigenen Potenziale und Kompetenzen zu entdecken. In diesem Beitrag erzählt Valeria Castaneda Ramirez, wie sie als Freiwillige die ijgd erfahren hat und gerade als Praktikantin erlebt.

Im Jahr 2017 habe ich die ijgd kennengelernt als ich meinen weltwärts Freiwilligendienst in Berlin gemacht habe. Ich komme aus Mexiko und habe mich damals für dieses 1-jährige Programm entschieden, weil ich Lust hatte, eine neue Kultur kennenzulernen und zugleich etwas Gutes für die Gesellschaft zu machen.

Als ich noch vor Beginn des Freiwilligendienstes in Mexiko war, waren die ijgd schon ein wichtiger Ansprechpartner für all die Fragen in Bezug auf die Reise nach Deutschland, das Visum und die Vorbereitung der Arbeitsverträge mit meiner Einsatzstelle. Als ich dann in Berlin ankam und meine Freiwilligengruppe kennengelernte, war ich total begeistert mit wie vielen interessanten Menschen aus der ganzen Welt ich das Jahr verbringen würde. Wir waren insgesamt 30 Freiwillige aus unterschiedlichen Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas. Gleichzeitig hatten wir auch Kontakt zu anderen europäischen Freiwilligen durch regelmäßige Veranstaltungen, die von ijgd organisiert wurden. Dazu gab es ein Buddy-Programm, bei dem wir durch deutsche ehemalige Freiwillige betreut wurden, die ihren Dienst im Ausland gemacht hatten. Im Laufe des Jahres haben wir uns zum Kochen oder anderen Freizeitaktivitäten getroffen. Das war sehr schön, weil wir uns gegenseitig zu unseren Erfahrungen in unserem Heimatland und in Deutschland austauschen konnten.

Mit ijgd haben wir sehr viele spannende Seminare gehabt. In den Einführungswochen haben wir z.B. die wichtigsten Informationen in Bezug auf das Leben in Deutschland, die Geschichte von Berlin und all das bekommen, was uns im Freiwilligendienst erwartet. Es war von Anfang an klar, dass ijgd eine Organisation ist, die sich für viele Themen wie Umweltschutz, Vielfalt und interkulturelles Lernen, Antidiskriminierung und Antirassismus einsetzt. Das hat mich immer motiviert, weil diese Themen auch für mich sehr wichtig sind. In diesem Seminarkontext hatten wir immer wieder die Möglichkeit, uns zu diesen Themen weiterzubilden und unsere Perspektiven zu teilen.

Außerdem konnten wir hier gemeinsam unsere Arbeit in den Einsatzstellen reflektieren, wie es uns hier ging, wie wir unsere Aufgaben fanden und ob wir allgemein etwas verändern wollten. Mit unterschiedlichsten Methoden wie z.B. ein kleines Theaterstück, Zeichnungen und andere kreative Darstellungen war es möglich, einen anderen Blickwinkel auf unsere Arbeit einzunehmen. Bei mir gab es  nach den Seminaren immer eine Verbesserung auf der Arbeit, weil ich sehr viele neue Ideen und Wünsche für Projekte mitnehmen konnte.

Das ijgd-Team hatte immer ein offenes Ohr und unterstützte im Alltag, auch wenn z.B. irgendetwas in der WG nicht funktionierte oder wenn wir irgendwelche schwierigen Situationen hatten. In dieser Zeit bot mir ijgd eine sehr wichtige Struktur, vor allem weil ich im Ausland nicht so viele Kontakte hatte und ohne ijgd nicht gewusst hätte, an wen ich mich bei Problemen wenden sollte. Durch das große Netzwerk von ehemaligen und aktuellen Freiwilligen und die vielen engagierten Mitarbeiter*innen in Berlin habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt und als Teil der ijgd Familie.

Nach dem Freiwilligendienst habe ich mich für ein Studium der Sozialen Arbeit entschieden und hatte zugleich den großen Wunsch, mich nochmal bei ijgd zu engagieren. So habe ich mich im Potsdamer ijgd-Büro für ein 6-monatiges Praktikum beworben und die Möglichkeit dafür erhalten. Jetzt lerne ich, wie viel organisatorische Arbeit und Verwaltung hinter so einem Freiwilligendienst steckt!

Ich erhalte Einblick in die Arbeits- und Vereinsstrukturen, weiß nun, dass es bundesweit 6 Geschäftsstellen mit zahlreichen angeschlossenen Büros in ganz Deutschland gibt, dass man zwischen sehr vielen unterschiedlichen Diensten auswählen kann, die von 3-wöchigen Workcamps bis zu 12-monatigen Langzeitdiensten reichen, die man hier in Deutschland und weltweit im sozialen, ökologischen, politischen, denkmalpflegerischen Bereich machen kann. Ich nehme teil an unterschiedlichsten Veranstaltungen, z.B. mit den Einsatzstellen aber auch für die Kolleg*innen, tauche tiefer in die Seminararbeit ein und unterstütze die wichtige Öffentlichkeitsarbeit, damit die vielen Stellen im neuen Zyklus wieder besetzt werden können.

Trotz der schwierigen Situation mit der Corona Pandemie erlebe ich bei ijgd gerade sehr gute online Seminare und kann auch neben den eingeschränkten Bürozeiten im Homeoffice ganz viel lernen, mitarbeiten und sehr interessante neue Erfahrungen sammeln.

Ich bin gespannt, was mich noch im Praktikum erwartet und kann die ijgd auf jeden Fall als Organisation weiterempfehlen für alle, die Lust auf einen Freiwilligendienst haben. Viel Spaß dabei!


Du machst ein FSJ oder einen BFD bei einem Paritätischen Träger?

Mach mit beim AktionsMai Paritätische Freiwilligendienste vom 10. bis zum 21. Mai 2021!

Mach ein Bild, das zeigt, was deinen Freiwilligendienst besonders geprägt, überrascht und/oder inspiriert hat. Erzähl in einem Text, Video oder mittels Audiodatei welche Geschichte sich hinter deinem Bild verbirgt. Ab dem 23. April kannst du einen Beitrag einreichen.

Wir freuen uns auf deine Erfahrungen!

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Autor*in

Portrait von Valeria Castaneda Ramirez

Valeria Castaneda Ramirez

Valeria Castaneda Ramirez ist Freiwillige und Praktikantin bei den
Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd).

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