Berufsorientierung und -ausbildung von Jugendlichen trotz Corona-Kontaktbeschränkungen? Lernen fördern e.V. wagte den Umstieg auf die Lernplattform Moodle. Mit Erfolg, wie Detlef Bolte, Abteilungsleiter bei dem Träger, im Digi-Dienstag vom Januar berichten konnte.

Dezent schmückt eine Leuchtturm-Tonfigur den Büroraum im Hintergrund. Es handelt sich um ein Geschenk von Mitarbeiter*innen als Symbol für seine Arbeit, antwortet Detlef Bolte und bleibt dabei ganz bescheiden. Die folgende Stunde erleben wir dagegen nicht nur einen beeindruckenden Einblick in seine Arbeit. Das Strahlen in seinen Augen beweist mehr als jede Auszeichnung, dass das Geheimnis des Projekterfolgs mit Sicherheit auch auf seiner spürbaren Innovationsfreude beruht.

2020 startete das Projekt mit einem Kraftakt. Die Vision einer digitalen Lernumgebung wurde in einen 15seitigen Antrag gegossen, um so die großzügige Förderung seitens der Stiftung Wohlfahrtspflege in NRW zu ergattern. Das Outcome kann sich sehen lassen. Im Rahmen des Projekts wurden mittlerweile über 30 Laptops beschafft, die Teilnehmenden als Leihgeräte zur Verfügung stehen. Rund 50 Mitarbeiter*innen von Lernen fördern e.V. arbeiten aktiv im und am Moodle-Angebot – darunter ein Kernteam von rd. einem Dutzend „fanatischer“ (sic!) Moodle-Entwickler*innen, die mit viel Fleiß und Liebe Online-Lernmodule umsetzen bzw. umsetzen helfen. Auf diese Weise wurden zahlreiche Kurse, Ausbildungsbausteine, Eignungsanalyse-Einheiten etc. zu etlichen Bereichen wie etwa Lagerlogistik, Einzelhandel oder Bäckerei aufgebaut. Bisher sind 180 Teilnehmende angemeldet, die auf diese Angebote zurückgreifen.

Moodle

Moodle ist ein Kursmanagementsystem und eine Lernplattform unter freier (kostenloser) Lizenz. Die Software bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung kooperativer Lehr- und Lernmethoden. Dazu stellt Moodle virtuelle Kursräume zur Verfügung, in denen Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten abgelegt sind. Moodle hat unter Bildungseinrichtungen international einen hohen Verbreitungsgrad. Quelle: Wikipedia

Natürlich bleibt noch viel zu tun. Der angestoßene Umstieg ist durchaus zeitaufwändig und kann nicht einfach zusätzlich erledigt werden. Mit dem Projekt wurde eine klare Entwicklungsentscheidung getroffen, aber eine Entscheidung, die viele neue Möglichkeiten schafft. Detlef Bolte lässt auch durchblicken, dass er in der Rückschau manches anders angehen würde. Eine zentrale Lernerfahrung: es braucht nicht nur technische, sondern auch spezielle didaktische Kompetenzen. Die Anstellung eines Didaktikers hat maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Doch gerade diese Erkenntnisse sind es, die neuen Mut und Schwung für den weiteren Ausbau aufkommen lassen.

In unserem Digi-Dienstag-Gespräch waren wieder viele Kolleg*innen anwesend, die mit einem eigenen Moodle arbeiten oder daran stark interessiert sind. Eine ganze Reihe zusätzlicher Details und Nachfragen sind in unserem begleitenden Protokoll festgehalten. Und natürlich laden wir stets herzlich dazu ein, persönlich beim nächsten Digi-Dienstag vorbeizuschauen.


Jeder dritte Dienstag ist Digi-Dienstag!

Jeden dritten Dienstag im Monat bietet #GleichImNetz geballtes Digitalisierungswissen: Markiert Euch den Tag gleich schon mal rot-blau in Euren Monatsübersichten. Einen ganzen Tag lang erwarten Euch verschiedenste Informations- und Diskussionsangebote, aus- und angerichtet nach Euren Wünschen. Bei unseren 1 - 1,5 stündigen Veranstaltungshäppchen, verteilt über den ganzen Tag, ist für jede*n was dabei.

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Autor*in

Portrait von Kay Schulze

Kay Schulze

Kay Schulze ist Projektreferent für Digitale Kommunikation beim Paritätischen Gesamtverband in Berlin.

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