Die Konzepte zur Armutsbekämpfung liegen auf dem Tisch. Doch die Armut in Deutschland steigt weiter. Schon vor Corona hat sie ein Rekordniveau erreicht. Mit der Krise droht die Ungleichheit weiter zuzunehmen. Dagegen wollen wir uns gemeinsam fortbilden, vernetzen und handeln: Während des digitalen Aktionskongresses gegen Armut vom 10. - 12. Juni 2021.

Digitale Hürden überwinden und gemeinsam aktiv werden gegen Armut

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie stecken wir noch immer mitten in der Krise. Eine Krise, die uns alle berührt, aber diejenigen besonders hart trifft, die ohnehin im Abseits stehen. Existenzsichernde Leistungen wie Hartz IV haben schon vor Corona nicht für ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe gereicht. In der Krise sind die Bedarfe weiter gewachsen - ob durch wegfallende Schulessen, geschlossene Hilfsangebote oder extra Ausgaben für Technik und Kommunikation, Desinfektionsmittel und Masken. Trotz dieser Notlage warten einkommensarme Menschen noch immer auf angemessene Unterstützung.

Es mangelt nicht an Vorschlägen, wie wir Armut bekämpfen, sondern oftmals schlicht am politischen Willen - das haben die vergangenen Monate noch einmal deutlich gezeigt. Deshalb lädt der Paritätische Gesamtverband vom 10. - 12. Juni zum ersten digitalen Aktionskongress gegen Armut. Das Motto: Armut? Abschaffen! Nach drei erfolgreichen Armutskongressen in den vergangenen Jahren wollen wir in diesem Jahr den Fokus darauf legen, wie wir Druck machen für Veränderung: Gemeinsam wollen wir Strategien erarbeiten, wie wir armutspolitischen Forderungen in der Öffentlichkeit und Politik mehr Gehör verschaffen. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass am Thema Armutsbekämpfung im Bundestagswahlkampf kein*e Politiker*in vorbei kommt.

Für uns ist klar: Einen Kongress mit hunderten Teilnehmenden können wir in der aktuellen Lage nicht als Präsenzveranstaltung planen. Angesichts der mit der Corona-Krise verbundenen Unsicherheiten findet der Aktionskongress komplett digital statt. Einerseits entfallen damit Hürden für die Teilnahme, andererseits entstehen neue: ob fehlendes Internet, Geräte oder Know-How - Kommunikation im digitalen Raum setzt einiges voraus und wo die Voraussetzungen fehlen, schließt sie aus.

Mit einem Pilotprojekt zur Stärkung der digitalen Teilhabe Armutsbetroffener wollen wir in Kooperation mit neun Landesverbänden dabei unterstützen, diese Hürden abzubauen und ganz konkret auch die Teilnahme am Aktionskongress ermöglichen. Wir freuen uns über die bundesweit rund 80 Paritätischen Mitgliedsorganisationen, die sich an dem Projekt beteiligen. Sie haben im Rahmen des Projektes internetfähige Laptops erhalten, die Klient*innen Zugang zum digitalen Raum ermöglichen. In der Zeit vor dem Aktionskongress bieten wir mit vorbereitenden Veranstaltungen Raum für kollegialen Austausch, Unterstützung und Vernetzung. Bereits das erste Auftakttreffen mit teilnehmenden Organisationen hat jede Menge Impulse gesetzt, wie wir als Freie Wohlfahrtspflege - auch über den Aktionskongress hinaus - digitale Teilhabe stärken können. Wir freuen uns über den Start dieser besonderen Vernetzung und sind gespannt auf die weiteren Pläne, die wir gemeinsam schmieden: Wider den digitalen Ausschluss und armutspolitischen Stillstand.


Gleich anmelden!

Der Aktionskongress am 10., 11. und 12. Juni 2021 findet ausschließlich digital statt. Die Veranstaltung wird über die Videokonferenzsoftware Zoom organisiert.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung unter www.aktionskongress.de

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Portrait von Wiebke Schröder

Wiebke Schröder

Wiebke Schröder ist Referentin für zivilgesellschaftliches Engagement und unterstützt im Bereich übergreifende Fachfragen beim Paritätischen Gesamtverband.

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