Zielstrebig zum Traumberuf

Nach einem Schulpraktikum und dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Förderstätte des Hollerhauses startete Elisabeth Tscherkasow ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin (HEP) - ein für sie perfekter Weg.

„Ich wusste immer, dass ich etwas im sozialen Bereich machen will“, sagt Förderstätten-Mitarbeiterin Elisabeth Tscherkasow. Wo genau die Reise hin gehen würde, wusste sie zu Beginn ihrer Zeit auf der Fachoberschule (FOS) noch nicht. In der 11. Klassse stand das pflegerische Praktikum an. Das absolvierte sie im Hollerhaus und war so begeistert, dass sie sich folgenden Plan zurecht legte und auch realisierte: Beendigung der Schule bereits nach der 11. statt der 12. Klasse, Freiwilliges Soziales Jahr, danach eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin (HEP). Gerade der Beginn des FSJ in der Förderstätte war für sie sehr herausfordernd, denn FSJ‘ler erleben in kürzester Zeit viel Neues, beispielsweise die Konfrontation mit den unterschiedlichen Krankheitsbildern der Klienten und die Einführung in die pflegerischen Tätigkeiten. „Ich war ja gerade erst 18 Jahre alt geworden, hatte bis auf mein Vorpraktikum noch keine Erfahrung. Manchmal fühlte ich mich echt richtig gefordert!“ Doch sie nahm die Herausforderungen an und fand vielfältige Unterstützung. „Von den Kollegen in der Gruppe wurde ich sehr gut angeleitet. Außerdem gab es eine andere FSJ‘lerin, die bereits ein Jahr in der Förderstätte tätig war und

für mich zu einer Art Mentorin wurde.“ Dazu kamen die Treffen im Hollerhaus-Arbeitskreis für alle Mitarbeitenden im Freiwilligendienst, Fortbildungen sowie die FSJ-Seminare in Nürnberg. „Für mich war das FSJ eine extrem wertvolle Zeit, die mich persönlich sehr gestärkt hat. Ich bin erwachsener geworden, vertraue meinen eigenen Entscheidungen seitdem viel mehr und ich habe gelernt, auf meine Psychohygiene zu achten. Auch das ist für den sozialen Beruf sehr wichtig.“ Die in der Regel einjährige FSJ-Zeit verlängerte Elisabeth Tscherkasow um ein weiteres halbes Jahr. Gemeinsam mit einem halben Jahr als Hilfskraft hatte sie damit zwei Jahre praktische Vor-Erfahrung und erfüllte damit die Voraussetzungen für die HEP-Ausbildung. Nach dem ersten Ausbildungsjahr erreichte sie bereits die Qualifikation zur HEP-H, der Heilerziehungspflegehelferin. „Wenn alles nach Plan verläuft, werde ich nächstes Jahr meine HEP-Ausbildung abschließen“, freut sie sich. „Für mich war die Verkürzung der FOS-Zeit ideal. Ich habe dadurch bereits ein Jahr früher in meinen Traumberuf gefunden.“ Dass sie mit dem Ausbildungsabschluss gleichzeitig die Hochschulreife erreichen wird, ist ein attraktiver Nebeneffekt und Vielen nicht bekannt. Oft hat sie die Erfahrung gemacht, dass junge  Menschen die HEP-Ausbildung nicht kennen. „Das ist schade, denn mir gibt die Arbeit mit Menschen mit Behinderung so viel. Ich achte stärker auf Mitmenschen, bin viel hilfsbereiter geworden, auch im privaten Bereich.“ Vor allem hat sie Geduld gelernt, sich Zeit zu nehmen. Dann werden die Erfolge ihrer Arbeit in der Förderstätte sichtbar. „Das kann zum Beispiel eine Treppenstufe sein, die ein Klient nach regelmäßigem Üben schafft. Das mitzuerleben ist sehr schön.“ Elisabeth Tscherkasow ist überzeugt, die perfekte Ausbildung gefunden zu haben: „Ich habe einen sehr wertvollen Beruf, tue etwas Sinnvolles für unsere Gesellschaft, gleichzeitig ziehe ich selbst so viel Positives aus meinem Tun. Ich bin total zufrieden mit meinem Weg!“

"Es war gut, dass ich im Rahmen des FSJ so viele Erfahrungen und Einblicke in die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sammeln konnte. So konnte ich mit Vorerfahrung und dem Wissen, dass es für mich der richtige Bereich ist, in die Ausbildung starten."